Wenn links und rechts kein Platz und die Höhe auf 20m beschränkt ist, muss man in die Tiefe gehen. Beim Zubau des Gurglhofs in Obergurgl wurde 13 Meter tief in den Felsengrund gesprengt, um Raum für eine 3-stöckige Garage zu schaffen. Mit ausgetüftelten Lösungen wurden die Vorgaben der Bauordnung erfüllt.

Herausforderung

Die Anforderungen für den Zubau zum Gurglhof in Obergurgl waren: 28 Zimmer, Lobby, Restaurant, Wellness, Schwimmbad im ersten OG und Fitnessraum. Für die Zimmer, mussten gemäß Parkplatznachweis der Gemeinde entsprechende Parkplätze geschaffen werden. So weit, so gut – nur rundherum war kein Platz! Parkplätze um das Hotel herum oder eine Garage im Erdgeschoß waren nicht möglich, daher wurden die Parkplätze auf 3 unterirdischen Ebenen verteilt und in speziellen Parksysteme (Doppelparker, Dreifachparker, Variosystem) untergebracht.

In den Fels hinunter

Um die Voraussetzungen für so eine Tiefgarage zu schaffen, war es erforderlich, extrem in die Tiefe zu bauen. Zudem mussten wir mit der Baugrube an 3 Seiten direkt an die Grundgrenze und an der vierten Seite total an das bestehende Gebäude herangehen. Das Aufwendige daran war die Sicherung der vorhandenen Bauten rundherum: des bestehenden Gebäudes, die Sicherung der knapp daneben vorbeilaufenden Straße und die Sicherung des Nachbargebäudes. Eine weitere Herausforderung war, dass man diese extreme Tiefe arbeitsintensiv durch Reißen und Sprengen in den Fels (2/3 war Fels) hineinschlagen musste – und das auf allerengstem Raum. Es war kein Platz für LKWs. Man konnte keine Rampen bauen, um den Aushub herauszulösen. Wir mussten den Aushub mit Baggern auf Etagen bzw. Terrassen heben, dann auf die nächste Stufe weiterheben, um schließlich das Material mit LKWs auf die Deponie bringen zu können. Als am Ende keine Terrassen mehr möglich waren, wurde der Schutt in Containern mittels Kran herausgehoben. Diese Vorgehensweise war sehr zeitaufwendig, aber unter den vorherrschenden, engen Gegebenheiten die beste Möglichkeit.

Nach Beendigung der Aushubarbeiten mussten alle Bagger per Spezialkran aus der Baugrube gehoben werden – unter anderem auch dieser 20 Tonner.

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Wie funktioniert so ein Parksystem?

Das Charakteristikum des Parkautomaten besteht in der horizontalen und vertikalen Verschiebbarkeit der Plattformen, die durch einen Leerplatz auf der Einfahrtsebene ermöglicht wird. Per Knopfdruck wird der jeweilige Stellplatz über eine automatische Steuerung in die gewünschte Position gebracht. Das System kann auch bei sehr geringem umbauten Raum montiert werden. Es mobilisiert den vorhandenen Raum bei optimaler Raumnutzung.

 

Kreativität & Technik

Insgesamt wurden 9 Etagen (33 Meter) absolviert. 3 Geschoße unterirdisch über 13 Meter und 6 überirdisch über 20 Meter. Neben all den technischen und planerischen Herausforderungen und kreativen Lösungen, ist es besonders das Design und die Gestaltung die uns Freude bereitet. Der Gurglhof hat mit dem Um- und Zubau ein neues Kapitel in seiner traditionsreichen Geschichte aufgeschlagen. Die Glut seines heimeligen Ambientes wurde neu entfacht und das erstrahlt nun in einem offenen, modernen alpinen Wohngefühl. Über das neue Design des Gurglhofs und dessen Einheit zwischen Alt & Neu werden wir mal in einem eigenen Blogabriss berichten.

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